(Intensiv-) Patienten brauchen neben der medizinischen Versorgung auch ganz viel Fürsorge.
Um den Überblick nicht zu verlieren schreiben wir Behandlungspläne. Diese enthalten neben den Medikamenten, die wann und in welcher Dosierung gegeben werden müssen, auch Punkte bezüglich Gassigehen und Punkte die sich auf die Fütterung beziehen. Die Nahrungsaufnahme ist bei unseren kleinen Patienten sehr wichtig. Wer gesund werden möchte braucht dazu auch Energie und die liefert die Nahrung. Wenn aber Schmerzen vorhanden sind oder sich das Tier unwohl fühlt, wird schnell mal die Nahrung verweigert. Deshalb gibt es einen weiteren Punkt, ein kleines Herz ♥. Dieses Herz muss wie alle anderen Punkte auf dem Behandlungsplan beachtet werden. Damit jeder im Team weiß, was schon gemacht wurde und nichts doppelt oder gar nicht gemacht wird, werden alle Punkte entsprechend abgehakt. An der Stelle mit dem ♥gilt es die Hektik um sich herum zu vergessen und sich bewusst Zeit für das Tier zu nehmen. Dabei wird gekuschelt und evtl. auch mal gespielt, wenn es der tierische Patient und das Krankheitsbild zulässt. Und das kleine ♥ gibt es pro Tag nicht nur einmal!

Aber warum nun RULE OF 20?

Nun es gibt eben eine Checkliste für Intensivpatienten. Mit ihrer Hilfe kann man den Behandlungsplan immer noch einmal überprüfen und feststellen, ob man auch wirklich an alles gedacht hat. Diese Checkliste enthält insgesamt 20 Punkte, die es bei der Behandlung und der Pflege des Patienten zu beachten gilt. Und ein Punkt davon ist:

TENDER LOVING CARE   (frei übersetzt „Streicheleinheiten“)

Ansonsten geben wir uns natürlich viel Mühe, den Aufenthalt Ihres Lieblings bei uns so angenehm wie möglich zu machen. Kuschelige Decken, eine Kiste zum Hineinlegen, oder eine Höhle zum Verstecken, einen Wärmelampe, oder ein wärmendes Kissen, Spielzeug, oder auch mal ein kleines Stück Stoff, dass nach Zuhause riecht.
Besuche der Besitzer sind zwar lieb gemeint aber leider (oft) kontraproduktiv. Die Tiere freuen sich enorm ihren Besitzer zu sehen, aber sie können nicht verstehen, warum sie nicht mit nach Hause dürfen. Oft fallen die Tiere nach so einem Besuch in ein tieferes Loch. Hunde fangen zum Beispiel oft an zu winseln und verweigern danach die Futteraufnahme komplett. Katzen hingegen verkriechen sich oft. Deshalb sind Besuche des Besitzers nicht immer gut, auch wenn es schwer fällt das zu akzeptieren!