Skitourengehen für alle „Felle“

Wenn man den Winter mit seinem Vierbeiner zusammen im Schnee verbringen will, gilt es Einiges zu beachten. Schnell kann durch die Kanten der Ski oder des Rodels eine schwerwiegende Verletzung entstehen!

Aber der Reihe nach:

Welcher Hund eignet sich für den Wintersport?

Ideal ist natürlich, Ihr Hund liebt den Schnee genauso wie Sie selbst. Körperlich fit sollte er auch sein und entsprechende Kondition besitzen. Gerade das Laufen im Tiefschnee ist sehr anstrengend! Ist man sich unsicher, kann man den Hund im Vorfeld gerne beim Tierarzt und/oder Physiotherapeuten durchchecken lassen. Die Größe des Hundes ist oft gar nicht so entscheidend. Kleinere Hunde haben den Vorteil, dass man sie auch etappenweise im Rucksack transportieren kann, während große Hunde die gesamte Strecke selbst laufen müssen.

Wie bei allem sollte man klein anfangen. Also zu Beginn kurze, einfache Touren wählen. So kann man herausfinden, ob der Hund der Herausforderung gewachsen ist und genauso viel Spaß am Tourengehen hat wie man selbst.

Welche Ausrüstung ist notwendig

Neben der normalen Ausrüstung für sich selbst sollten folgende Dinge für den Hund mitgenommen werden:

Grundausstattung:

  • (Iso-)Matte für eine Rast
  • Leicht verdauliches Futter zur Belohnung
  • Wasser inklusive eines Napfes oder in eine geeigneten Hundetrinkflasche
  • Leine
  • Ggf. Hundepfeife
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung für den Hund (wir helfen Ihnen gerne bei der Zusammenstellung)

Zusätzlich sinnvoll können noch folgende Gegenstände sein:

  • Pfotenschutzschuhe, spezielle Fettcremes für die Pfoten
  • Im Hochgebirge eine Sonnenbrille für den Hund
  • Hundemantel
  • Bei Grenzüberquerung Heimtierausweis

Das Tragen von Hundeschuhen und einer Hundesonnenbrille, die nicht beschlägt, sollte vorab schon trainiert und positiv verknüpft werden.

Dass der Hund ein gutes Grundgehorsam besitzt, setzen wir natürlich voraus. Er muss auch beim Freilauf kontrollierbar sein, selbstverständlich auch bei Wildkontakt! Wildtiere dürfen nicht durch den Tourengeher und seinen Vierbeiner in ihrer Winterruhe gestört werden.

Idealerweise beginnt man mit Konditionstraining schon früh genug im Jahr. Dann sollte der Hund auch lernen „Spur zu gehen“. Das bedeutet, dass der Hund in der Spur der Skier oder der Schneeschuhe läuft, ohne einem dabei immer wieder „auf die Ski“ bzw. den Schneeschuh zu treten. Wenn der Hund das sichere Absitzen oder Abliegen beherrscht ist das auch ein großer Vorteil. So kann man seinen Hund später bei der Abfahrt absitzen lassen, ein Stück vorfahren und ihn dann abrufen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ist der Hang relativ steil und der Hund kommt mit großem Tempo und bremst zu spät kann er noch in die Skier schlittern und sich auch so schwer an den scharfen Kanten verletzen. Am Besten versucht man seinem Hund beizubringen, dass er, ohne ein anderslautendes Kommando, nicht zu nahe an die Skier kommen darf. Als Maß für einen geeigneten Abstand eignet sich zum Beispiel die Distanz einer Skistocklänge. Auf flacheren Ziehwegen hingegen kann man den Hund zwischen die Beine nehmen, am Geschirr fixieren und langsam im Schneepflug fahren. Dabei wäre es wiederum von Vorteil, wenn der Hund das Kommando „Mitte“ schon kennt und zwischen den Beinen laufen kann.

Erste Möglichkeit: Hund vor Abfahrt absitzen lassen und danach abrufen!

Skitourengehen mit Hund, Schnittverletzung

Zweite Möglichkeit: Mit angeleintem Hund im Pflug abfahren.

Von den Kanten der Skier oder des Rodels geht eine sehr große Gefahr aus, die leicht unterschätz wird! Sie sind oft messerscharf und bei der entsprechenden Geschwindigkeit können sie sehr schwere Verletzungen verursachen! Sie können ohne Probleme Haut, Gefäße und Sehnen durchschneiden. Das kann im schlimmsten Fall sogar tödlich für den geliebten Vierbeiner enden!

Deshalb gerade VORSICHT BEI DER ABFAHRT, denn der gefährlichste Teil der Tour ist zumeist die Abfahrt.

Frische Schnittverletzung kurz nach dem Unfall beim Touren gehen

Verletzung nach dem Ausscheren und Säubern. Glück im Unglück ein glatter Schnitt nur durch die Haut

Schnittwunde nach dem Nähen

Das Tempo der gesamten Tour und gerade der Abfahrt muss immer an den Hund angepasst werden. Auch bei der Abfahrt ist es oft sinnvoll mal eine Pause einzulegen. Der Hund muss schließlich die gesamte Strecke durch den Tiefschnee laufen und kann nicht einfach so locker den Hang „runterwedeln“

Für alle, die sicher mit ihrem Vierbeiner unterwegs sein möchten: es gibt auch Hundeschulen, die entsprechende Kurse anbieten. Man muss ein wenig suchen und auch früh genug damit anfangen, viele Kurse gibt es leider nicht. Oft sind sie mit einem kleinen „Lawinehundeschupperkurs“ gekoppelt. Einfach vorab informieren, das beugt vielen Fehlern vor.

Auf die Gefahr, die von einer unüberlegten Tour bei schlechten Witterungsverhältnissen ausgeht, brauchen wir hier hoffentlich nicht explizit hinzuweisen. Dass man sich am Berg auskennen sollte, auch die Lawinengefahr im Auge behält und die entsprechende Ausrüstung bei sich hat, davon gehen wir aus!

In diesem Sinne viel Spaß mit eurem „Fellchen“ in den Bergen!

Hier noch einige nützliche Links: