In Folge Nummer drei unseres „Reiseblogs“ geht es nun um die Anreise, den Aufenthalt im Süden bei oft hohen Außentemperaturen und die Heimreise am Ende eines hoffentlich entspannten und erholsamen Urlaubs. Nicht alle Vierbeiner genießen die warmen Temperaturen in vollen Zügen. Oft macht ihnen das Wetter sogar zu schaffen. Wir haben ein paar Tipps zusammengetragen, wie der Sommerurlaub trotzdem für alle zum Erfolg werden kann.

Ihr Tier sollte im Vorfeld schon an das Autofahren gewöhnt werden. Hat es übermäßig Stress dabei, oder muss es sich sogar übergeben, Stichwort: Reisekrankheit, dann fragen Sie uns. Es gibt Medikamente und Zusatzfuttermittel, die diese Symptome lindern oder beheben können. Kann es stressfrei Autofahren, dann gibt es trotzdem Einiges zu beachten.

Ihr Tier sollte nur gesichert mit in den Urlaub fahren. Bei einem Unfall entwickelt sich der ungesicherte Vierbeiner schnell zum unkontrollierbaren Geschoss. Das bringt den Vierbeiner unnötig in Gefahr, und auch alle anderen Unfallbeteiligten. Es gibt Gurtsysteme für Hunde, oder fest im Auto eingebaute Boxen. Die festen Boxen schneiden bei Crashtest in der Regel deutlich besser ab als die Gurtsysteme! Aber auch bei den Boxen gibt es einiges zu beachten. Die Luftzirkulation muss auch mit dem ganzen Gepäck weiterhin gewährleistet bleiben. Wenn Sie die Box zwischen Kofferraumdeckel und Rückbank einklemmen und seitlich noch Koffer und alle möglichen Urlaubsutensilien stapeln kann es sein, dass Ihr Tier in der Box überhitzt! Die Box sollte so groß sein, dass sich Ihr Vierbeiner bequem darin hinlegen und drehen kann. Auch ein Wassernapf sollte darin Platz finden. Für das Auto gibt es speziell konzipierte Näpfe, die nicht überlaufen, auch wenn man mal bremsen muss, oder die Straße recht holprig oder kurvig wird.

Empfehlenswert ist auch, die Scheiben zu Verdunkeln. Gerade wenn man lange in eine Richtung fährt oder auf im Stau steht und die Sonne permanent ins Auto scheint, dann hat der Vierbeiner oft keine Chance der Sonne zu entgehen. Es gibt spezielle Folien oder auch einfachen Sonnschutzelemente zum Befestigen an der Scheibe. Damit wird die direkte Sonneneinstrahlung deutlich reduziert. Generell ist es am Besten, An- und Abreise nicht in der vollen Mittagshitze zu planen, sondern die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu nutzen.

Planen Sie genügend Zeit ein und fahren Sie auch immer mal wieder raus, um Ihrem Vierbeiner Zeit zu geben, sich kurz die Füße zu vertreten und sich zu lösen. Bitte nehmen Sie genügend Kottüten mit, um die Notdurft auch wieder einzusammeln! Sind Sie an der Straße/Autobahn unterwegs sollte eine Leine zur Sicherung selbstverständlich sein. Aufpassen bei aufgeheiztem Asphalt. Dieser kann unter Umständen zu Verbrennungen an den Hundepfoten führen. Besser ist es etwas weiter von der Autobahn abzufahren und den Hund auf einem Feldweg, oder besser noch auf einem Waldweg auszuführen. Der Wald bietet gegenüber der freien Fläche oft Schatten und angenehmere Temperaturen. Sportliche Anstrengungen sollten in der Mittagssonne entfallen und auch am Urlaubsort angekommen eher in den frühen Morgenstunden oder am Abend stattfinden.

An Raststätten wird oft eine Schüssel Wasser und auch Futter für mitreisende Vierbeiner bereitgestellt. Lassen Sie Ihren Hund möglichst nicht aus diesen Näpfen fressen oder trinken. Es besteht eine gewisse Ansteckungsgefahr hinsichtlich übertragbarer Krankheiten, wenn alle möglichen Tiere aus ein und demselben Napf trinken/fressen dürfen. Nehmen Sie besser einen Reisenapf und eine eigene Flasche Wasser für Ihren Vierbeiner mit.

Lassen Sie ihren Vierbeiner NIEMALS, auch nur ganz kurz, alleine im Auto. Das Auto heizt sich unheimlich schnell auf und wird so zum tödlichen Backofen für Ihren geliebten Vierbeiner. Soll Ihr Hund zum Beispiel auf dem Campingplatz ab und an in seine Box im Auto liegen, dann müssen Fenster und Kofferraum geöffnet sein und idealerweise die Scheiben mit spezielle Aludecken/-netze abgehängt werden. So heizt sich das Auto nicht so schnell auf und die Luft kann zirkulieren. Ihr Tier muss durchgehend Zugang zu frischem Wasser haben. Trotzdem sollte es nicht unbeobachtet bleiben. So sichern Sie Ihren Hund auch vor Menschen, die Ihrem Vierbeiner Schaden zufügen wollen und zum Beispiel einen offenen Kofferraumdeckel einfach im Vorbeigehen schließen! Mittlerweile gibt es leider nichts, was es nicht gibt!

Steht eine Fährfahrt mit auf der Reiseroute, dann sollten Sie Ihren Hund vor der Auffahrt auf die Fähre evtl. nach vorne holen. Bei manchen Fähren werden die Autos so dicht gestellt, dass sich nicht mehr bei allen Modellen problemlos der Kofferraum öffnen lässt und Sie dann nicht mehr an Ihren Hund kommen. Darf der Hund auf der Fähre aussteigen, achten Sie auch hier auf die Temperaturen am Boden. Das Schiffsdeck ist oft aus Metall und heizt sich stark auf. Das kann sehr unangenehm für Ihren Hund sein und im schlimmsten Fall auch zu Verbrennungen führen.

Wasser sollte immer ausreichend zur Verfügung stehen. Auch wenn Sie mit Ihrem Hund einen Tag am Strand verbringen, muss der Hund Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Der Napf, sollte regelmäßig vom Sand und Salzwasser gereinigt werden und das Wasser erneuert werden. Außerdem sollte immer die Möglichkeit bestehen, dass sich der Vierbeiner irgendwo in den Schatten legen kann. Sind keine natürlichen Schattenplätze vorhanden, bieten sich auch Strandmuscheln an, sofern der Hund nicht Angst vor ihnen hat! Manche Hunde mögen auch feuchte Handtücher, auf die sich zur Abkühlung legen können. Ebenfalls gibt es mittlerweile Kühlmatten und Kühldecken. Ob die etwas für den eigenen Hund sind muss man ausprobieren. Aber auch Kühlmatten und -decken heizen sich mit der Zeit auf! Um den Hund beim Toben im Wasser nicht zu verausgaben sollte man über die Anschaffung einer Schwimmweste nachdenken. Außerdem ist er so auch bei Wellengang immer gut zu sehen. Bei Bootstouren sollte er unbedingt eine Weste tragen. Geht der Hund mal über Bord, kann man ihm mit einer Weste wieder ins Boot bekommen. Ohne Weste ist es oft schwer den zappelnden Hund über die Reling ins Boot zu heben.

Vorsicht ist bei sehr hellen Hunden oder Hunden mit einem wenig bis nicht behaartem, unpigmentiertem Nasenrücken geboten. Diese können leicht Sonnenbrand bekommen. Hier eignet sich als Prophylaxe eine parfümfreie Babysonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor. Sie sollte möglichst zähflüssig sein, um nicht so leicht abgeleckt werden zu können.

Nehmen Sie möglichst das gewohnte Futter mit in den Urlaub. Viele Hunde reagieren empfindlich mit dem Magen-Darm-Trakt auf den Ortswechsel. Sie sollten deshalb einen zusätzlichen Futterwechsel vermeiden. In der Hitze mögen viele Hunde lieber kleinere Futterportionen, die über den Tag verteilt werden, wie eine große. Futter, das nicht gefressen wurde, sollte man entsorgen. Die Futtermittel, vor allem Feuchtfutter, kann sehr schnell verderben und dann Durchfall und/oder Erbrechen auslösen.

In einigen Ländern ist es außerdem vorgeschrieben, einen Maulkorb mit sich zu führen, beispielsweise in Italien. Auch hier muss auf einen gut sitzenden Maulkorb verwiesen werden. Der Hund muss auch mit Maulkorb den Fang ausreichend weit öffnen können, um über das Hecheln seinen Temperaturhaushalt zu regulieren. Außerdem muss es ihm auch mit Maulkorb möglich sein zu trinken. Maulschlaufen sind dafür gänzlich ungeeignet und können Ihren Hund sogar umbringen!