Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Bindehaut, die zu einem gewissen Maß beim Junghund sogar normal ist. Das Immunsystem setzt sich mit Reizen aus der Umwelt (Staub, Pollen, Wind, Wasser, …) auseinander. Es ist noch nicht so fein justiert und in Folge dieser Auseinandersetzung können kleine Knötchen (Lymphfollikel), ausgehend von lymphatischen Strukturen, entstehen. Diese können von außen gut sichtbar schon im Bindehautsack sein, oder auch bzw. nur auf der Innenseite des dritten Augenlides vorkommen. Die Oberfläche der Schleimhaut wird dadurch rau, ähnlich einem Sandpapier. Das ist unangehm und verursacht die sichtbaren Symptome am Auge.

Diese Erkrankung kommt hauptsächlich bei jungen Hund vor, kann aber auch mal beim älteren Hund oder bei der Katze auftreten und ist immer Ausdruck einer ausgeprägten, chronischen, immunologischen Reaktion der Bindehaut. Es gibt keine Prädisposition bei unterschiedlichen Rassen. Sie ist jedoch bei Hunden, die tiefliegende Augen haben und viel im Freien sind, häufiger und teilweise auch stärker ausgeprägt.

Die Symptome sind häufig:

Juckreiz, tränendes Auge oft sogar eitriger Augenausfluss, Rötungen und Schwellungen der Augenlider oder auch ein tief liegendes Auge, da der Augapfel reflektorisch oft etwas in die Augenhöhle gezogen wird. Teilweise kneifen die Hunde auch die Augen zusammen oder blinzeln relativ oft. Symptome, die man alle selbst kennt, wenn man zum Beispiel einen kleinen Fremdkörper, wie eine Fliege, ein Haar oder ein Staubkorn im Auge hat.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Vorbericht gibt schon erste Hinweise. Teilweise kann man die Bläschen im Bindehautsack schon mit dem bloßen Auge sehen. Ist dort nichts zu finden braucht man einige „Spezialwerkzeuge“. Das Auge wird örtlich betäubt. Im Anschluss kann man dann mit einer speziellen Pinzette das dritte Augenlid anheben. So wird die Unterseite einsehbar. Dort kontrolliert man, ob dort eben jene Lymphfollikelchen zu finden sind oder, ob es vielleicht einen anderen Grund für die Symptome an den Augen gibt.

Die Therapie gestaltet sich mitunter schwierig.

Wie bereits geschrieben liegt die Ursache in einem noch nicht ganz ausgewogen reagierendem Immunsystem. Das Immunsystem braucht einfach die Zeit, um sich in Ruhe justieren zu können. Je nach stärke der Beschwerden, besteht die Therapie entweder in dem Versuch die auslösenden Reize zu reduzieren (reinigen und spülen der Augen) oder auch in der Anwendung von pflegenden Augentropfen oder Salben, die die Reibung der Follikel am Auge reduzieren. Bei starken Beschwerden können auch Augensalben oder Tropfen, die das Immunsystem lokal am Auge hemmen, nötig werden. In der Regel werden die Symptome mit zunehmendem Alter des Tieres leichter. Leider kommt es auch nach einem Ansprechen auf die erfolgte Therapie oft zu Rezidiven. Das ist nicht ungewöhnlich und kommt bis zu einem Alter von 2 Jahren immer wieder vor. Aber auch hier gilt: Nur bei stärkeren Beschwerden, starker Augenausfluss, Juckreiz, Kneifen der Lider, sollte überhaupt mit Medikamenten behandelt werden.

Die Augentropfen oder- salben werden, sofern nötig, über einen längeren Zeitraum in absteigender Frequenz getropft. Früher wurden die Augen sogar mittels einer Operation behandelt. Dabei wurde die Follikel abgeschabt oder verätzt. Dies Art der Therapie hat sich aber als wenig sinnvoll erwiesen und sollte unterbleiben!