Fangen wir mal an mit zu kurzen Krallen.
Dabei gibt es etwas vereinfacht zwei größere Baustellen:
1. Zu kurze Krallen können zum Beispiel Folge einer inneren Erkrankung oder auch einer falschen Fütterung sein. Die Krallen können dabei ein abnormes Hornwachstum zeigen, mit zu weichem und dadurch leicht splitterndem, rauem Horn. Die zu kurze Kralle entsteht dann dadurch, dass die Krallen ständig einreißen.
2. Oder Folge einer neurologischen oder orthopädischen Erkrankung sein. Dabei entsteht die zu kurze Kralle durch ein fehlerhaftes Gangbild. Oft schlurfen diese Hunde, heben also die Pfote nicht hoch genug und nutzen dabei das Krallenhorn falsch ab. Das kann so stark sein, dass die Hunde das Horn bis zum Leben abradieren. Die abgeschliffene Seite befindet sich dann an der Spitze und eher auf der oberen Seite des Horns.
In beiden Fällen ist nicht die Kralle „krank“, sondern man sieht an ihnen nur die Folgen einer anderen Erkrankung. Der Hund sollte also internistisch oder orthopädisch/neurologisch abgeklärt werden, um die Grundursache zu finden und diese ggf. behebend zu können. Nicht immer ist dies allerdings zu 100% möglich. Kann zum Beispiel ein neurologisches Problem auch mit einer Operation, Physiotherapie und/oder Medikamenten nicht komplett behoben werden und der Hund schlurft trotzdem weiter kann es sinnvoll sein mit sogenannten Krallenkappen zu arbeiten. Aber vorsichtig! Ihre Verwendung kann auch kontraproduktiv sein. Vor der Anwendung sollte unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt und/oder Physiotherapeuten gehalten werden.