Analbeutel besitzt sowohl der Hund als auch die Katze. Dabei handelt es sich um zwei Drüsen, die sich rechts und links der Analöffnung befinden. Wenn man von hinten auf den Popo seines Hundes schaut, dann sitzen die Drüsen circa bei 4 und 8 Uhr 😉. Die Ausführungsgänge der jeweiligen Drüsen enden direkt in der Analöffnung. Die beiden Drüsen produzieren ein stark riechendes Sekret von unterschiedlicher Farbe und Konsistenz. Bei einem normalen Kotabsatz wird immer eine kleine Menge dieses Sekretes abgegeben und dient als Geruchsstoff.

Leider kann sich so ein Analbeutel auch entzünden. Das kann zum Beispiel passieren, wenn sich der Ausführungsgang verstopft oder das Tier nur einen sehr weichen Kot bzw. Durchfall absetzt und so das Sekret in der Drüse nicht mit ausmassiert wird sondern anhäuft. Oft kann man dann die überfüllten Analbeutel rechts und links des Afters sehen und auch als kleine Kugeln beidseits vom After tasten. Den betroffenen Tieren ist das total unangenehm und sie zeigen vermehrt Juckreiz am After , was sich durch intensives Beschlecken der Analregion äußern kann. Typischerweise sieht man auch häufig das sogenannte „Schlittenfahren“. Dabei rutscht der Hund mit seinem Hintern über den Boden. Hinsetzen auf dem Po ist zum Teil aber auch so schmerzhaft, dass es versucht wird zu vermeiden. Viele Tiere zeigen auch Schmerzen beim Kotabsatz. Reagiert man dann nicht rechtzeitig kann sogar eine Analdrüsenfistel entstehen. Dann sucht sich das Sekret der Drüse zumeist vermengt mit Eiter einen anderen Weg, weil der eigentliche Ausführungsgang ja verlegt. Die Fistelöffnung ist deshalb rechts oder links des Afters zu finden.

Häufiger betroffen sind Hunde kleinerer Rassen.

Die Therapie richtet sich danach, wie weit die Entzündung fortgeschritten ist.

Ist das Sekret „nur“ angestaut, kann versucht werden die Drüse manuell zu entleeren. Dabei kann das Sekret in der Regel mit den Fingern ausgestrichen werden. Gelingt dies nicht, weil es bereits zu fest ist, muss es mittels Spüllösungen flüssiger gemacht werden und kann dann ausgespült werden.

Ist die Entzündung bereits sehr weit fortgeschritten und es sind schon Fistelöffnungen entstanden, ist die Therapie etwas aufwändiger. Dann müssen die Analdrüsen inklusive der Fistelöffnung zum Teil häufiger gespült werden. Die Wundöffnung sollte zudem sauber gehalten werden, was an dieser Stelle nicht immer einfach ist. Außerdem muss unbedingt verhindert werden, dass das Tier weiter dort intensiv schleckt. Hier kann dann nur ein Halskragen Abhilfe schaffen. In der Regel heilen Analbeutelentzündungen bei adäquater Behandlung gut aus.

Meistens kann die Behandlung ohne Narkose durchgeführt werden, aber bei starken Schmerzen sind beruhigende und schmerzstillende Medikamente notwendig.

Generell gilt: einmal ist keinmal. Treten Analbeutelentzündungen aber häufiger auf, oder es müssen prophylaktisch ständig die Analbeutel manuell entleert werden sollte nach einer Grundursache gesucht werden. Dies kann zum einen eine Magen-Darmerkrankung sein und es wird häufig zu weicher Kot bzw. Durchfall abgesetzt, oder es könnte auch so etwas wie eine Futtermittelallergie dahinterstecken!