Auch Kaninchen sollten geimpft werden. Die Temperaturen steigen und Insekten sind wieder aktiv. Diese können direkt oder indirekt tödlich verlaufende Erkrankungen auf Kaninchen übertragen. Auch Futterpflanzen zu denen Wildkaninchen Zugang haben sind nicht immer unproblematisch. Eine Impfung ist meist die einzige Möglichkeit sein Tier davor zu schützen. Mehr zu RHD und Myxomatose hier:

RHD 1 u. 2 (Rabbit Haemorrhagic Disease oder Chinaseuche)

Seit den 80iger Jahren ist das RHD-Virus bekannt. Es handelt sich dabei um einen Calicivirus. Mittlerweile gibt es neben der altbekannten auch eine zweite Variante des Virus (RHDV2-), die auch im Landkreis Traunstein nachgewiesenermaßen ihr Unheil verbreitet. Der Krankheitsverlauf ist meist fulminat und endet zumeist tödlich. Bis zu 100% eines Bestandes können innerhalb kürzester Zeit sterben. RHD wird durch direkten Kontakt zu erkrankten Kaninchen, oder über stechende, blutsaugende Insekten wie z.B. Mücken übertragen. Aber auch durch Gegenstände wie Näpfe, Trinkflaschen und Stalleinrichtungen, sowie über Futter und Kleidung kann das Virus übertragen werden.

Beide Varianten, also RHDV und RHDV-2 halten sich sehr lange in der Umwelt. Bei Raumtemperatur kann es über 15 Wochen ansteckend bleiben. Wahrscheinlich ist auch, dass die wenigen Kaninchen, die eine Infektion überlebt haben, zu Dauerausscheidern werden können. Diese Kaninchen stecken dann Tiere an, die im Anschluss an eine Epidemie wieder vergesellschaftet werden sollen.

Die Symptome sind variabel. Es gibt viele perakute Verläufe, bei denen der Besitzer gar keine Krankheitssymptome bemerkt und die Tiere plötzlich tot in ihrem Stall liegen. Wenn Krankheitssymptome bemerkt werden, sind diese zumeist eher unspezifisch, wie zum Beispiel: Unruhe, Teilnahmslosigkeit, Appetitverlust, Atembeschwerden, Fieber, gefolgt von Untertemperatur und Gelbsucht. Die für die Erkrankung typischen blutigen Nasenausflüsse und Einblutungen in die Schleimhäute werden eher selten gesehen. Sie entstehen durch eine Blutgerinnungsstörung, die bei dieser Erkrankung auftritt.

Myxomatose

Auch die Myxomatose ist eine ansteckende Viruserkrankung (Myxomatosevirus) und kommt in vielen Regionen vor. Diese Erkrankung wird hauptsächlich über Stechmücken übertragen. Dadurch kann das Virus auch größere Distanzen überbrücken. Zusätzlich ist auch eine Übertragung über Gegenstände wie Näpfe, Kleidung und ähnliches und beim direkten Kontakt infizierter Tiere möglich. Auch bei dieser Erkrankung können bis zu 100% eines Bestandes versterben. Es kann zwischen zwei Verlaufsformen unterschieden werden. Zum einen die knotige Form, zum anderen die ödematöse Form. Während die ödematöse Form fast immer tödlich endet, verlaufen Mischformen und die knotige Form oft etwas milder. Charakteristisch für den ödematösen Form sind teigige Schwellungen, insbesondere an den Augen, Maulschleimhaut und dem äußeren Genital. Das Virus ist Wegbereiter für Bakterien, die den Krankheitsverlauf noch verschlimmern und zusätzlich zu eitrigen Belägen an Augen, Nase und den restlichen Schleimhäuten führen, bis hin zu sekundären Pneumonien (Lungenentzündungen). Die Kaninchen haben dementsprechende Atem und Schluckbeschwerden und magern ab. Bei der knotigen Verlaufsform stehen derb-elastische Haut- und Unterhautveränderungen im Vordergrund. Die knotigen Veränderungen können aufgehen, aber bei entsprechender Behandlung auch wieder abheilen. Die knotige Form verläuft meist deutlich milder, da hier in der Regel keine Atem- und Schluckbeschwerden auftreten und die Tiere weiter Futter aufnehmen können.

Bei beiden Krankheiten überleben nur vereinzelt Tiere. Eine Behandlung ist so gut wie nicht möglich. Der einzige Schutz ist eine gründliche Impfung, die regelmäßig aufgefrischt wird! Da sich eine stabile Immunität nicht sofort nach der Impfung aufgebaut hat, sollte rechtzeitig im Frühjahr geimpft werden, damit das Kaninchen optimal vorbereitet ist, wenn die stechenden „Plagegeister“ unterwegs sind.

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