Meistens handelt sich es um Hautpatienten. Aber auch Tiere mit chronischen Magen-Darmproblemtiken können von der Durchführung einer Eliminationsdiät profitieren. Diese Patienten sind nicht immer ganz einfach aufzuarbeiten. Es erfordert oft eine gute Zusammenarbeit zwischen Tierbesitzer, dem Tier selbst und dem Tierarzt, um die zugrundeliegende Ursache ausfindig zu machen. Handelt es sich am Ende um einen Allergiker, so kann man einfach durch Vermeidung des Allergens das Tier symptomfrei bekommen.

Will man herausfinden, ob die Ursache für die anhaltenden oder in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Symptome im Futtermittel liegen ist die Durchführung einer Eliminationsdiät unerlässlich.

Die Symptome bei einer Futtermittelunverträglichkeit können vielfältig sein. Hauptsächlich sind es jedoch Juckreiz (Pruritus), Hautentzündungen (Pyodermien), rezidivierende Analbeutelentzündungen und ein- oder beidseitig rezidivierende Ohrenentzündungen (Otitis externa) auch rezidivierender Durchfall (Diarrhoe) kann vorkommen.

Die Durchführung einer Eliminationsdiät erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Entscheidend für den Erfolg der Eliminationsdiät ist, dass Ihr Tier ausschließlich das speziell ausgewählte Futter bekommt und das auch über einen genügend langen Zeitraum. Dieser liegt in der Regel zwischen acht bis sogar 12 Wochen. Dieser lange Zeitraum stellt einen das ein oder andere Mal vor Probleme. Denn auch eine Aufnahme von Dingen außerhalb der eigenen Kontrolle, zum Beispiel durch andere Personen im Haushalt, die sich nicht an die Anweisung halten, anderer Gassigänger, die liebgemeint dem Hund ein Leckerli zuschieben, weil er ja so arm schaut, oder der Postbote, der oft Leckerlies im Auto dabei hat, um Freundschaft mit dem Hofhund zu schließen, können den Erfolg der Eliminationsdiät torpedieren. Auch die Aufnahme von Kot, Abfälle, weggeworfene Futter- oder Lebensmittel und vieles mehr, können zum wieder aufflammen der Symptomatik führen. Bei hochgradigen Allergikern können sogar kleinste Mengen, wie Verunreinigungen im Futter oder Krümel im gemeinsamen Wassernapf auf dem Hundeplatz theoretisch Auslöser sein.

Deshalb sollten Sie das ausgewählte Futter bei der Eliminationsdiät auch nicht in andere Behälter (Vorratsbehälter für Futter, Leckerlibeutel, Futterdummy, etc.) umfüllen, in denen zuvor schon anderes Futter gelagert wurde. In einzelnen Fällen kann es sogar nötig sein auch Trockenfutter einzufrieren, um eine Kontamination mit Futtermittelmilben auszuschließen.

Leider ist deshalb auch die Gabe von Kauartikeln oder Leckerlis in dieser Zeit nicht möglich!

 

Bei der Durchführung gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze:

Entweder man benutzt eine Eiweißquelle (Protein) und eine Kohlenhydratquelle (Monoproteinquelle), die das Tier möglichst noch nicht gefressen hat,

oder man verfüttert ein hydrolisiertes Futter. Bei einem hydrolisierten Futter sind die allergieauslösenden Bestandteile (Proteine) durch Hydrolyse so stark aufgespalten, dass sie vom Immunsystem nicht mehr als allergieauslösend erkannt werden können.

Bei einem hochgradigen Allergiker ist die Durchführung einer Monoproteindiät allerdings schwierig bis unmöglich. Untersuchungen haben gezeigt, dass oft eine „Verunreinigung“ der Monoproteinquelle schon beim Kauf vorliegt (Egal ob Nass- oder Trockenfutter oder selbst zubereitetes Futter; BARF) und so in der Ration am Ende trotz allem betriebenen Aufwand „Fremdeiweiß“ enthalten sein kann. Dann kann die Diät nicht funktionieren, obwohl sich alle darangehalten haben!

In der Regel wird eine Eliminationsdiät über 3 Monate durchgeführt. In Einzelfällen kann sich der Erfolg schon früher einstellen und man kann nach 8 Wochen schon eine Aussage treffen. Stellen Sie sich bei Beginn der Eliminationsdiät aber lieber auf einen längeren Zeitraum ein.

Ziel ist es, dass nach 3 Monaten beurteilt werden kann, ob die Symptome mit der Eliminationsdiät deutlich besser, im Idealfall sogar weg sind, oder ob sich leider nichts verändert hat.

Sollte sich keine Verbesserung der Symptomatik in dieser Zeit einstellen, kann eine Futtermittelunverträglichkeit mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden. Die Ursache für die Symptomatik (Juckreiz, rezidivierende Pyodermie, Otitis, entzündete Analdrüsen, Durchfall etc.) muss dann an einer anderen Stelle gesucht werden. Ohne die korrekte Durchführung einer Eliminationsdiät über den angegebenen Zeitraum hinweg kann eine Futtermittelunverträglichkeit nie ausgeschlossen werden!

Erst nach Ausschluss einer Unverträglichkeit (keine Besserung der Symptomatik) kann wieder auf ein herkömmliches Futter umgestellt werden. Auch die Gabe von verschiedenen Leckerlis oder Kauartikeln wäre dann wieder möglich. Die Ursachensuche geht natürlich trotzdem weiter.

Sollten sich die Symptome unter der Eliminationsdiät allerdings deutlich verbessern, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Futtermittelallergiker. In diesem Fall können Sie das Futter entweder weitergeben. Zusätzlich man kann vorsichtig testen, was Ihr Tier noch verträgt. Dadurch erhält man eine höhere Flexibilität in der Fütterung (z.B. Leckerli).

In den 3 Monaten der Eliminationsdiät sollten Sie ein Tagebuch führen, in dem Sie vermerken, wann Ihr Tier etwas aufgenommen hat, oder eine hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass es etwas hätte aufnehmen können. Achten Sie in dieser Zeit auch vermehrt darauf, dass es nicht aus Näpfen frisst oder trinkt, die auch von anderen Hunden oder Katzen genutzt werden.

Bei häufiger Aufnahme anderer Dinge ist die Aussagekraft der Diät stark eingeschränkt oder sogar unmöglich und der bis dato betriebenen Aufwand war umsonst.

Hunde die frei laufen und dabei unkontrolliert Dinge aufnehmen benötigen ggf. sogar für die Dauer der Eliminationsdiät einen Maulkorb.

Wichtig ist auch zu wissen, dass in einigen Medikamenten, wie zum Beispiel Wurmkuren, Antiparasitika, sowie Schmerzmittel potenziell allergieauslösende Aromen enthalten sein können. Häufig werden hier Hühner oder Rinderbestandteile verwendet, um die Akzeptanz zu erhöhen und somit die Eingabe des Medikaments für den Besitzer zu erleichtern. Während der Eliminationsdiät sollte auf Tabletten mit „Geschmack“ verzichtet werden. Wenn Sie noch Antiparasitika (Wurmkur, Mittel gegen Zecken und Flöhe, etc.) zu Hause haben fragen Sie uns bitte vor der Verwendung, ob diese evtl. ein Problem darstellen könnten.

Die zu verfütternde Menge der Eliminationsdiät richtet sich nach dem Idealgewicht des Tieres. Sollte Ihr Tier unter der Diät zu stark abnehmen oder zu sehr an Gewicht zulegen, melden Sie sich umgehend bei uns, damit wir die Rationen entsprechend anpassen können.